„Das macht euch einzigartig“: Aufsichtsratsvorsitzender Wilko Stark und Vize Martina Buchhauser über Sono Motors

Von Julius

26. November 2021

Für Unternehmen, die an der Börse notiert sind, gibt es bestimmte Strukturen, Pflichten und Aufgaben, für die der Aufsichtsrat verantwortlich ist. Vorsitzender Wilko Stark und seine Stellvertreterin Martina Buchhauser sprechen im Interview über die Stärken von Sono Motors und welche Herausforderungen das Unternehmen in den kommenden Jahren noch zu meistern hat. 

Julius: Hallo Wilko, hallo Martina. Ich freue mich sehr, dass das heute geklappt hat. Stellt euch doch kurz unseren Leser:innen vor. 

Wilko: Danke für die Einladung! Mein Name ist Wilko Stark, ich fungiere in Zukunft als Aufsichtsratsvorsitzender von Sono Motors. 

Martina: Freut mich! Ich bin Martina Buchhauser und bin stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, sowie Mitglied von zwei der entsprechenden Ausschüsse im Aufsichtsrat. 

Julius: Herzlich willkommen! Ihr seid beide schon sehr lange in der Automobilindustrie tätig und verfügt über eine breite Expertise in euren jeweiligen Fachgebieten. Könnt ihr eure jeweiligen beruflichen Werdegänge kurz skizzieren?

Martina: Ich habe meine Karriere bei Opel, damals noch Teil von General Motors, begonnen. Dort habe ich über die Jahre, auch im Headquarter in den USA, maßgeblich an der Entwicklung zur Globalisierung von Komponenten und Organisationen beigetragen. Bei MAN hatte ich Gesamteinkaufsverantwortung für Trucks und Busse und bei BMW war ich verantwortlich für Interior und Electric/Electronics, sowie für die Inhouse-Fertigung von Sitzen und Instrumententafeln. 

Bis vor kurzem war ich als Chief Procurement Officer und Teil des Vorstandes bei Volvo Cars in Schweden tätig. Dort war ich vor allem an der Transformation zur nachhaltigen Elektromobilität und an der damit verbundenen Batteriekapazitätssicherung, wettbewerbsfähigen Kosten und einer verantwortungsbewussten und CO₂-reduzierten Lieferkette beteiligt.  

Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Martina Buchhauser

Wilko: Ich habe meinen Berufsweg bei der Boston Consulting Group begonnen. Danach war ich für die Volkswagen AG als Leiter Produktplanung tätig, später als Leiter Produkte bei der Seat S.A. in Barcelona. 2012 wechselte ich zur Daimler AG als Leiter Produkte und Module Daimler Trucks. 2013 wurde ich Leiter der Daimler Konzernstrategie sowie Produktplanung Mercedes-Benz PKW. Im Jahre 2017 kamen die Verantwortung für die CASE (connected, autonomous, shared, electric) Aktivitäten sowie die neue Elektrofahrzeugplattform bei Mercedes-Benz PKW hinzu. 
2018 wurde ich in den Bereichsvorstand Mercedes-Benz PKW für Einkauf und Lieferantenqualität berufen. Inzwischen bin ich als Aufsichtsrat in mehreren Unternehmen mit dem Schwerpunkt erneuerbare Energien, Elektromobilität und Automotive tätig. Insofern unterstütze ich die Mission von Sono Motors sehr gerne.   

Aufsichtsratsvorsitzender Wilko Stark

Julius: Das sind beides durchaus beeindruckende Laufbahnen. Ihr beide habt schon sehr viele Berührungspunkte mit Elektromobilität gehabt. Wir sind natürlich sehr glücklich darüber, dass wir euch und eure Expertise für den Aufsichtsrat gewinnen konnten. Wie seid ihr auf Sono Motors aufmerksam geworden und was hat dabei euer Interesse geweckt? 

Martina: Ich wurde über einen langjährigen Geschäftspartner auf euch aufmerksam. Wenn man wie ich sehr lange in einem Bereich tätig ist, dann sucht man natürlich manchmal auch wieder nach neuen Herausforderungen. Wir konnten uns dann bald kennenlernen und ich muss sagen, dass ich ziemlich schnell von der Vision begeistert war. Alleine zu sagen, wir entwickeln ein Auto aus dem primären Antrieb heraus, nachhaltige Mobilität zugänglicher zu machen – das hat mich schon beeindruckt. Ganz besonders interessiert mich euer Ansatz, Komplexität zu reduzieren, speziell im Hinblick auf resilientere Lieferketten. Also einmal auszulagern, was auszulagern ist, beispielsweise die Fertigung des Fahrzeugs, aber auch das Auto so zu entwickeln, dass man sagt: Worauf kommt es wirklich beim Kunden an? Was sind Standards, die ich benutzen kann, die für den Kunden nicht differenzierend sind – Stichwort Übernahmebauteile. Wie können wir effiziente, ressourcenschonende und kostengünstige Lösungen schaffen, und dem Kunden dabei ein Erlebnis bieten, das für ihn die Welt einfacher, nachhaltiger, vernetzter macht? Ich habe euch kennengelernt und gemerkt, ihr verfolgt diesbezüglich einfach einen sehr vielversprechenden Ansatz. 

Wilko: Das sehe ich ähnlich, wobei ich auch die einzelnen Features des Fahrzeugs sehr spannend finde. Ähnlich wie Martina bin ich durch einen Geschäftspartner mit euch in Kontakt gekommen, auch wenn ich von Sono Motors selbst bereits früher gehört habe. Man verfolgt natürlich immer, was andere Wettbewerber so machen und welche Technologien in der Zukunft interessant werden könnten. Wenn es um Solarzellen in Fahrzeugen geht, kommt man um Sono Motors ja kaum vorbei – einerseits am Sion, andererseits an der Technologie selbst. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Elektrifizierung auch vor LKWs, Anhängern und Bussen keinen Halt machen wird – besonders, wenn es um Hilfsgeräte oder Kühlaggregate geht. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn man mit der passenden Solartechnologie Strom erzeugen kann. Das hat mich an Sono sofort interessiert. 

Julius: Also einmal eher der Blick auf nachhaltige Lieferketten, andererseits die neuartige Solartechnologie. Wir betonen häufig, dass wir trotz einiger bedeutender Meilensteine immer noch einige Hürden zu meistern haben, bis der Sion auf den Markt kommt und unsere Technologie serienreif wird. Wo seht ihr die größten Chancen und die größten Risiken für Sono? 

Wilko: Ich denke, dass das, was mich – und ich glaube, ich spreche da auch für Martina – überzeugt hat, ist gleichzeitig eine der größten Stärken des Unternehmens: der Spirit. Sono ist ein sehr junges Unternehmen, dass es aber schon sehr weit gebracht hat. Das haben wir zuletzt mit dem erfolgreichen Börsengang gesehen. Da muss man wirklich sagen, Respekt. Ihr habt eine klare Vision und ein unglaublich starkes Team, das gemeinsam an einem Strang zieht. Nur so lässt sich diese große Aufgabe auch wirklich bewältigen. 

Sono Motors am Nasdaq-Tower in New York City 

Martina: Ja, absolut. Dieser Pioniergeist, der die Gründer und das Team antreibt – das macht das Unternehmen wirklich sehr einzigartig. Genau das begeistert die Menschen da draußen. Ihr habt mit einem weißen Blatt Papier angefangen und ihr steht nicht vor der Herausforderung, euch, wie viele etablierte Unternehmen, neu erfinden zu müssen. Der Wandel, in dem die Autoindustrie sich aktuell befindet, ist etwas so noch nie dagewesenes. Das muss man wirklich so sagen. Diesem Wandel seid ihr aber schon einen Schritt voraus. Das bedeutet allerdings gleichzeitig, dass sich Sono nicht auf Prozesse verlassen kann, die über Jahrzehnte perfektioniert wurden. Das ist selbstverständlich eine große Herausforderung.  

Wilko: Exakt. Ein Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen, ist nie einfach. Das gilt für jedes Start-up – auch im Automotive-Bereich. Die Industrialisierung eines Produkts, die Auslieferung an den Kunden und die Generierung von Nachfrage, das sind auf jeden Fall noch Herausforderungen, die auf Sono zukommen. Aber ihr habt diesbezüglich ja auch schon vorgearbeitet. Ihr habt eine starke Community im Rücken, die an euer Produkt glaubt sowie eine klare Roadmap für die Entwicklung. 

Martina: Und jetzt einen Aufsichtsrat, dessen Mitglieder ihre Erfahrung und Expertise in die Bewältigung dieser Herausforderung mit einfließen lassen wird. 

Julius: Was mich gleich zur nächsten Frage bringt: Was genau werden eure Aufgaben in Zukunft sein? 

Wilko: Für Unternehmen, die an der Börse notiert sind, gibt es bestimmte Strukturen, Pflichten und Aufgaben, für die der Aufsichtsrat verantwortlich ist. Wir haben zunächst einmal eine Aufsichtspflicht gegenüber dem Unternehmen. Unsere Aufgabe ist es sicherzustellen, dass alle nötigen Regeln, die für Sono Motors gelten, eingehalten werden. Hinzu kommt unsere Verantwortung, die Interessen des Unternehmens und der Anteilseigner zu wahren. Dafür gibt es verschiedene Komitees, beispielsweise einen Prüfungsausschuss. Dort werden Jahresabschlüsse überprüft und formal verabschiedet. Des Weiteren gibt es ein Nominierungskomitee. Dort werden vom Aufsichtsrat die Geschäftsführung und die Vorstände offiziell bestellt und auch Verträge diskutiert. Vereinfacht gesagt ist ein Aufsichtsrat ein Kontrollgremium, das Unternehmensstrategie und Finanzierungsrahmen genehmigt sowie überwacht.

Der Aufsichtsrat von Sono Motors (v. l. n. r.): Wilko Stark, Martina Buchhauser, Robert A. Jeffe, Sebastian Böttger, Johannes Trischler

Julius: Das heißt, hier profitiert Sono besonders von eurer Expertise? 

Wilko: Wir wollen natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Operativ ist der Vorstand verantwortlich.  

Martina: Neben dem, was rechtliche Regelungen für einen Aufsichtsrat ganz generell voraussetzen, möchten wir unseren jeweiligen Background mit einbringen und auch als Sparringspartner für die Geschäftsführung fungieren. Die Unternehmensstrategie soll sich ja nachhaltig und vor allem langfristig tragen. Ich denke, der Aufsichtsrat bringt hier noch mal viel Erfahrung mit rein, besonders bei einem Team, dass so in der Industrie noch nicht zusammengearbeitet hat. Wir können uns hier gemeinsam sehr gut ergänzen und daran arbeiten, dass die Ambitionen, die Sono Motors als Unternehmen hat, auch Realität werden.  

Wilko: Alle Aufsichtsratsmitglieder sind schon sehr gespannt auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Dazu gehören neben uns beiden ja auch Community-Beirat Sebastian Böttger, der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Robert Jeffe und der Repräsentant der Mitarbeitenden, Johannes Trischler. 

Julius: Und wir freuen uns, euch an Bord haben zu dürfen. Danke für eure Zeit! Wir sind schon alle sehr gespannt auf die gemeinsame Zukunft! 

Hier findet ihr neben der offiziellen Pressemitteilung auch einen Überblick über die weiteren Aufsichtsratsmitglieder und die verschiedenen Komitees. 

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