Während Bedienkonzepte in älteren Fahrzeugen noch über eine Vielzahl an physischen Knöpfen realisiert wurden, ist es heute möglich, einen Großteil der Funktionen zentral über Displays abzubilden, deren Software regelmäßig um neue Eigenschaften erweitert werden kann. Die Kunst ist es, hier eine gute Balance zwischen Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie zu treffen. Heute wollen wir auf den Entwicklungsstand unseres Infotainment-Systems im Sion eingehen – und euch das Team dahinter vorstellen.
Ein Infotainment-System ist dafür da, alle relevanten und teils komplexen Fahrzeuginformationen für den Benutzer verständlich und einfach zugänglich zu machen. Es ist die visuelle Schnittstelle zu allen integrierten Modulen in einem Fahrzeug. Im Falle des Sion werden hier die Sharing Services, die Solarintegration und die bidirektionale Ladefunktion zusätzlich abgebildet. Die Kommunikation der unterschiedlichen Module findet über einen sogenannten „Vehicle Networking Channel“ statt – so können unter anderem auch Sicherheitshinweise über das System kommuniziert werden.
Zwei Bildschirme mit einer Anwendung
In den meisten Fällen wird ein Infotainment-System über zwei Bildschirme abgebildet. Zum einen gibt es das Instrument Cluster, ein vollständig digitales Kombiinstrument, welches sich direkt hinter dem Lenkrad befindet. Hier werden alle relevanten Informationen wie Lichteinstellung, Reichweite, Geschwindigkeit und zurückgelegte Distanz angezeigt, und sämtliche Sicherheits- und Warnhinweise. Beim Instrument Cluster müssen bestimmte Normen berücksichtigt werden: Zum Beispiel Hinweise wie „nicht angeschnallt“, „Kofferraum ist offen“ und „Handbremse ist noch angezogen“. Die Symbole dafür sind ebenfalls genormt. Trotzdem wird das Instrument Cluster die Möglichkeit bieten, verschiedene Anzeigeoptionen nach den eigenen Wünschen zu konfigurieren.
Das Center Information Display (CID), der größere Bildschirm in der Mitte des Armaturenbretts, bildet andere Funktionen ab. Hierüber wird das HVAC-System (Heating, Ventilation, Air Conditioning), die Beleuchtung des Luftfiltersystems aus Islandmoos und zum Beispiel die Entriegelung der Ladeklappe abgebildet. Vor allem aber steht es für das Entertainment im Sion, über die Integration des eigenen Smartphones via Android Auto und Apple CarPlay. Von hier aus kann man auch über Bluetooth oder einen der USB-Anschlüsse Musik hören, Anrufe tätigen und interessante Statistiken und weitere Fahrzeuginformationen einsehen.
UI & UX: Benutzeroberfläche und Benutzerfreundlichkeit
Nachdem wir viele komplizierte und aufwendige Infotainment-Systeme auf dem Markt gesehen haben, haben wir uns dafür entschieden, mit dem Infotainment des Sion möglichst einen 3-Stufen-Ansatz zu verfolgen. So ist der Nutzer zu jedem Zeitpunkt maximal 3 Schritte vom nächsten Ziel entfernt. Die Benutzeroberfläche des Sion-Infotainments haben wir sehr reduziert und intuitiv gehalten – was man heute von einem modernen nutzerfreundlichen User Interface erwartet. Bei unserem aktuellen Testsystem handelt es sich um ein User Interface im Dark Mode. Im Serienfahrzeug wird es möglicherweise auch eine hellere Version der Oberfläche zur Auswahl geben.
Für das Laden und Entladen von Energie können im Infotainment eigene Limits gesetzt werden – sowohl nach Zeit, als auch nach übertragenem Strom (kWh). Dieses Feature ist nicht nur sehr praktisch im Alltag, es ermöglicht auch das Abgeben von Energie an andere Elektrofahrzeuge und -geräte über die Powersharing-Anwendung.
Im Infotainment des Sion möchten wir so viele Fahrzeugdaten wie möglich visualisieren. So zeigt das Dashboard der Solarintegration in Echtzeit, wie viel Energie die jeweiligen Solarmodule produzieren oder wie viel Energie in der letzten Woche (7 Tage) und einem Monat (30 Tage) erzeugt wurde. Aber auch Statistiken des Energieverbrauchs können in verschiedenen Darstellungsformen abgerufen werden.
Das Team hinter dem Infotainment
Unser Infotainment-Team besteht aus erfahrenen Experten aus der Branche, die ihre Kompetenzen zusammen mit unseren Partnern MTA (Head Unit und Instrument Cluster) und Elektrobit (Software Development und UI/UX) bündeln. In Bezug auf den Sion gibt es intern viele Schnittstellen zu den Experten aus den Anwendungsbereichen Mobility Services, Powersharing und Solarintegration. Teile der Software werden bei uns inhouse abgespielt und getestet. Mehr dazu hier:
Infotainment-System – Entwicklungsstand
Üblicherweise sind Infotainment-Systeme herkömmlicher Fahrzeuge aufpreispflichtig. Da der Sion nur in einer Ausführung produziert wird, ist unser Infotainment bereits im Fahrzeugpreis inkludiert. Unsere Herausforderung ist es, das System erschwinglich, aber trotzdem vollumfänglich nutzbar zu machen. Unser Fokus ist daher: Einfach, reduziert und schnell. Und dank der „Over The Air“-Funktion, wird der Sion in der Lage sein, Softwareupdates ohne Werkstattbesuch ins Infotainment und in viele Steuergeräte einzuspielen. Ende des Jahres werden bereits einige Funktionen in unseren neuen Prototypen demonstrierbar sein.